Angst hat viele Gesichter und variiert sowohl individuell als auch je nach Region. Doch warum haben wir Angst?
Angst ist an sich eine gute Eigenschaft, denn sie hilft in bedrohlichen Situationen richtig zu handeln und dadurch zu überleben. Sie ist eine normale Reaktion auf Gefahr. So löste der Anblick eines Tigers oder eines Bärens in der Vergangenheit Angst aus, auf die eine Fluchtreaktion folgte oder die Person, die sich der Gefahr gegenüber sah, eine Waffe zog, um sich zu verteidigen. Heute hingegen stehen vielfach soziale Ängste oder die Angst vor Naturkastrophen im Blickfeld der Menschen. Aber auch unkontrollierbare Ereignisse und Situationen, die trotz der modernsten Technik immer noch auftreten, sind häufig Auslöser der Angst.
Angst
Angst hat viele Gesichter und zeigt sich mitunter in Situationen, in denen keine akute Bedrohung besteht. Warum diese Angst entsteht, darüber gibt es verschiedene Ansätze. Zum einem erlernen Personen aus negativen Erlebnissen Angst, die sich verfestigen kann. Sie kann aber auch durch falsche Lernmuster aus dem Umfeld entstehen. Einige sind auch der Meinung, dass Angst einfach ausgedrückt vererbt werden kann. Diese Arten der Angst und Angstgefühle sind als Angststörung einzustufen und sollten therapiert werden.
Keine Lösung ist eine dauerhafte Vermeidung von Situationen, die Angst verursachen bzw. Angstzustände hervorrufen. Das Umgehen von bestimmten Situationen lindert eventuell die Folgen der Angst kurzfristig, doch die Angst bzw. der Auslöser der Angst bleibt bestehen und verfestigt sich mitunter. Verhaltensexperimente sind daher eine der meist angewendeten Therapieformen. Bei der sogenannten Konfrontationstherapie zum Beispiel wird die betreffende Person bestimmten Situationen ausgesetzt, die seine Angst auslösen und zu den damit verbundenen körperlichen Reaktionen wie Zittern, Herzrasen oder erhöhte Atemfrequenz aber auch zur körperlichen Erstarrung führen können. Durch die Konfrontration sollen neue positive Lernprozesse entstehen und somit die angstauslösenden alten Lernmuster schließlich eleminiert werden. Dieser Prozess bedarf Zeit und wird mitunter durch den Einsatz von Medikamenten unterstützt. Ein weiterer Teil zahlreicher Therapien ist das Erlernen von Entspannungsmethoden.
Spiel mit der Angst
Mit der Angst bzw. dem Angstgefühl wird aber auch gespielt. Menschen wollen mitunter die körperlichen Symptome, die durch die Angst ausgelöst werden, erleben. Der so genannte Adrenalinkick führt bei vielen Personen zu einem ganz besonderen Körpergefühl, das sie nicht missen möchten. Man könnte es als kontrollierte Angst bezeichnen, denn die anscheinende Gefahr lässt sich wie zum Beispiel bei Horrofilmen im Notfall einfach abschalten. Bei Freizeitaktivitäten wie Bungee-Jumping oder Fallschirmspringen wird die Gefahr bzw. das Risiko durch den Einsatz von Technik minimiert, doch wie in diesen beiden Fällen fordert der Sprung in die Tiefe Überwindung der Angst. Auch Geisterbahnen existieren dadurch, dass Menschen sich gerne mal gruseln möchten und ein Gänsehaut bekommen wollen.
Angst als Motivation
Angst ist aber auch ein Antriebsmotor, der zu neuen Entwicklungen geführt hat. Das deutlichste Beispiel ist vielleicht die Entwicklung moderner Waffen. Aber auch die Forschung nach alternativen Energien basiert im gewissen Maße auf der Angst. Quasi wird uns die Angst bereits mit in die Wiege gelegt. Denn der Tod ist jedem von uns sicher. Nur wann er kommt, das weiss niemand genau. Doch die Angst vor dem Tod sollte nicht das Leben auf negative Art beeinflussen, sondern jeden Einzelnen dazu veranlassen, die begrenzte Zeit, die jedem zur Verfügung hat, so gut wie möglich zu nutzen. Nach dem Motto: Was soll mir schon passieren, mehr als Sterben kann ich nicht. Also geniesse das Leben und befreie dich von deinen Ängsten. Doch bleibe wachsam, denn auch in der heutigen Zeit lauern manch versteckte Gefahren, wobei uns die normale Angst immer noch hilfreich als Warninstrument zur Seite steht.