Um die Geschichte der Region Niederrhein ein wenig zu beleuchten, ist es notwendig, das Gebiet geografisch einzugrenzen bzw. zu beschreiben. Da der Niederrhein selbst keine eindeutige geografische Definition erfährt, soll im weiteren Verlauf als Niederrhein das Gebiet des heutigen Bundeslandes Nordrhein-Westfalens (NRW) bezeichnet werden, das sich von Dormagen rheinabwärts bis an die niederländische Grenze bei Emmerich erstreckt. Zum Niederrhein gehören u.a. die Kreise Kleve, Viersen, Wesel & Neuss, sowie die Städte Düsseldorf, Krefeld, Duisburg & Möchengladbach. Doch trotz dieser geografischen Einschränkung hatte sowohl die wirtschaftliche, politische als auch religiöse Entwicklung des Niederrheins große Auswirkungen über die eigenen Gebietsgrenzen hinaus. Umgekehrt hatten zu jeder Zeit unterschiedliche externe Ereignisse Einfluss auf die Entwicklung des Niederrheins.
Geschichte
Um 50 vor Christus waren es die Römer, die einige gravierende Veränderungen in das bis dahin vorherrschende einfache kulturelle Leben am Niederrhein brachten. Einige der ansässigen germanischen Stämme wurden vertrieben, andere Volksstämme nutzten die Chance und siedelten sich am Rhein an.
Die Römer bauten schließlich einige Kastelle, aus denen später zum Beispiel die Städte Xanten, Dormagen oder Neuss entstanden. Sie errichteten zudem Straßen und Wasserleitungen, und hinterließen überall ihre Spuren, die bis heute am Niederrhein zu finden sind. Zu empfehlen ist zum Beispiel ein Besuch im Archäologischen Park Xanten.
Geschichte
Geschichte zeigt sich in verschiedensten Facetten, wozu historische Bauwerke ebenso zählen wie Brauchtum.
Geschichte
Mit den Römern entwickelte sich obendrein das wirtschaftliche Leben, wodurch der Wohlstand am Niederrhein zu dieser Zeit anstieg. Doch die Menschen am Niederrhein erfuhren in der langen Vergangenheit auch immer wieder wirtschaftliche Rückschläge, bis hin zu Hungersnöten und verheerenden Kriegen. Zahlreiche Erbstreitigkeiten zwischen den in der Vergangenheit herrschenden Adligen, sowie kriegerische Auseinandersetzungen, Glaubensdifferenzen, als auch Wirtschaftskrisen unterbrachen den wirtschaftlichen Aufschwung am Niederrhein immer wieder .
Extrem verheerende Folgen hatte zudem der 2. Weltkrieg, in dem Städte wie Wesel oder Emmerich vollkommen zerstört wurden. Doch ungeachtet der großen Krisen und Kriege findet man am Niederrhein auch heute noch zahlreiche historische und bedeutende Gebäude sowie Denkmäler, die vom Wohlstand der Adligen, bzw. zu späteren Zeiten der Großindustriellen am Niederrhein zeugen.
Historische Bauwerke
Am Niederrhein findest wunderschöne historische Bauwerke aus den verschiedensten Jahrhunderten, die von Reichtum aber auch zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen zeugen.
Industriekultur
Viele Industriestandorte wurden geschlossen und sind vereinzelt als Industriedenkmal zu besichtigen! Sie zeugen vom ehemaligen Glanz der Stahl- und Kohleindustrie am Niederrhein.
Bierkultur
Am Niederrhein wird seit Jahrhunderten Bier gebraut. Die Region ist zudem eine Hochburg des obergärigen Bieres. Brauhäuser sind ein Ort der Kommunikation und des sozialen Lebens.
Geschichte
Waren es anfänglich die Römer, die pompöse Bauwerke am Rhein erbauten, errichteten Grafen und Adlige im Mittelalter zahlreiche prächtige Schlösser & Burgen, sowie herrliche Parkanlagen & Gärten. Dienten Schlösser und Parks hauptsächlich der Präsentation, sollten Burgen vor allem Schutz vor den zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen bieten. Nicht zu vergessen ist die Bautätigkeit der Kirchen, die in der Vergangenheit wesentlich mehr Einfluss auf Politik und Machtinhaber, wie Kaiser und Grafen hatten, und prächtige Gotteshäuser bauen ließ. Zur Zeit der Industrialisierung waren es dann Großindustrielle, die riesige Villen und Parkanlagen erbauten.
Kurz gesagt, haben verschiedenste Einflüsse den Charakter des Niederrheins und seiner Einwohner geprägt. Brachten die Römer Kunst und Kultur an den Rhein, waren es Franzosen die den Code-Civil, ein modernes Verwaltungs- und Rechtssystem, am Niederrhein einführten. In der Vergangenheit waren es aber auch einzelne Personen, die das Leben am Niederrhein geprägt hatten. Jan Wellem zum Beispiel verhalf der Stadt Düsseldorf zu zahlreichen prächtigen Bauwerken und machte die Stadt zu einer Kunstmetropole. Nicht zu vergessen sind Kirchenführer, denn der Glaube spielt am Niederrhein eine große Rolle. Einige Gebiete sind bis heute streng katholisch, andere waren seit jeher sehr tolerant. Dort bildeten sich zur Reformationszeit wahre Fluchtoasen, in die verfolgte Andersgläubige flohen. Auf den ersten Blick erscheint das negativ, doch die Flüchtlinge brachten Wissen und handwerkliche Fähigkeiten an den Rhein, woraus sich später zum Beispiel die Textilindustrie am Rhein entwickelte und zahlreiche Arbeitsplätze entstanden.
Museen
Am Niederrhein findest du zahlreiche Museen, die sowohl Kunstwerke aus den verschiedensten Epochen als auch zeitgeschichtliche Exponate zur Entwicklung der Region ausstellen.
Geschichte
Wie man sieht haben unterschiedlichste Einflüsse das Leben am Niederrhein geprägt. So entwickelte sich am Niederrhein eine ganz spezielle Mentalität, die nicht jedem Außenstehenden sofort verständlich wird.
Doch was ist nun typisch niederrheinisch? Man kann sagen der Niederrheiner feiert gerne, was sich während traditionsreicher Schützenfeste, und vor allem im Karneval zeigt. Der Niederrheiner trinkt zudem gerne Bier, wodurch sich im Laufe der Zeit eine wahre Bierkultur entwickelt hat.
Die Menschen am Niederrhein sind zudem offenherzig, so dass Reisende aus der ganzen Welt immer wieder gerne an den Rhein kommen, um Urlaub zu machen, Geschäfte zu tätigen, oder die kulturellen Highlights und Sehenswürdigkeiten zu erleben.