Krawatten vom Niederrhein; Insbesondere Krefeld, die Samt und Seidenstadt kann auf eine lange Webertradition zurückblicken, und ist bis heute weltweit für seine ganz besonderen Stoffe bekannt. Zwar hat die Textilindustrie am Niederrhein Einiges an Bedeutung verloren, dessen ungeachtet wird auch heute noch die Krawatte, die eines der meist gekauften Modeaccessoires für den Mann ist, von Krefeld aus in alle Herren Länder exportiert.

Krawatten

Krawatten , das Modeaccesoires für den Mann

Auch wenn die Krawatte nur ein kleines Mode-Accessoire ist, sind zur Herstellung einer guten Krawatte nach Angaben einer Krawattennäherin 40 Arbeitschritte notwendig. Die Länge einer Krawatten liegt bei etwa 1,45m, die Breite variiert je nach Mode. Ebenfalls sehr unterschiedlich ist das Krawattenmaterial. Für hochwertige Produkte werden zumeist nur Seidenstoffe oder andere Naturfasern verwendet. Es gibt aber auch Krawatten aus Kunstfasern, und Leder. Die Farbgestaltung ist ähnlich variable wie die Krawattenknoten, von denen es mehr als 100 Varianten gibt.

Herkunft der Krawatten

Die Krawatte besitzt objektiv keinerlei praktischen Nutzen, so ist es nicht verwunderlich, dass die Geschmäcker hinsichtlich des Tragens einer Krawatte oft gespalten sind. So verlassen einige Männer ihr Haus nie ohne Krawatte, andere tragen sie nur, wenn es der jeweilige Dresscode erfordert, und wieder andere schmähen diese Modeaccessoire, dass sich über die Jahrhunderte in Form und Farbe verändert und entwickelt hat. Woher die heutige Krawatten stammt, darüber spekuliert man noch. So sehen einige den Schal der römischen Legionäre als Beginn der Krawatte , noch etwas früher trugen jedoch die Soldaten des chinesischen Kaisers eine Art Halstuch, das man als Vorreiter der Krawatte sehen könnte.

Krawatten-Kult

Im Dreißigjährigem Krieg trugen schließlich kroatische Söldner wieder römische Halstücher, wodurch die Mode stark beeinflusst wurde. Regelrechte Auswüchse nahm der Halsschmuck zu Zeiten Ludwigs des XIV. Später waren es hauptsächlich Adlige die Krawatten, bzw. deren Vorläufer trugen. Krawatten wurden aber auch von Militärs getragen, an den unterschiedlichen Farben ließen sich so die Regimenter erkennen. Heute gehört die Krawatten oft zum Dresscode in den verschiedensten Jobs. Sie wird aber auch bei feierlichen Anlässen getragen. Doch nicht alleine die Krawatte ist entscheidend, sondern auch die Art wie sie gebunden wird. Zu den bekanntesten Krawattenknoten zählen der Windsorknoten, der Kentknoten oder der Kreuzknoten.

Krawatten verschwinden

Krawatten verschwinden immer mehr. Dresscodes verändern sich. Statt Anzug mit Krawatte verbreitet sich immer mehr ein lockerer Stil. Krawatten werden allerdings immer noch zu speziellen Anlässen wie Hochzeiten oder feierliche Ehrungen getragen. Meiner Meinung sind Krawatten unnötig. Zum Beispiel wird einem Verletzten bei Unfällen sofort die Krawatte abgenommen. Manchmal ist die Krawatte allerdings ein Muss.

Selbst die Auszeichnung Krawattenmann ist seit Jahren nicht mehr vergeben wurden. Ganz besondere Aufmerksamkeit erfuhr die Krawatte jahrelang bei der Wahl des Krawattenmann des Jahres. Dieser Preis wurde seit 1965 durch eine Jury des Deutschen Mode-Instituts, die sich aus Vertretern der Krawattenindustrie, Repräsentanten der Stadt Krefeld und Fachjournalisten zusammensetzt, vergeben. Zu den bisherigen Preiträgern gehören unter anderem Willy Brandt (1967), Bodo H. Hauser (1979), Ulrich Wickert (2005), oder auch Hape Kerkeling (2011). All diese Personen wurden für ihr stilsicheres Auftreten in der Öffentlichkeit ausgezeichnet. Seit 2023 wird allerdings der Titel TIEKiLLER of the Year vergeben, eine Auszeichnung für Männer, die durch ihre Mode auffallen.

Haus der Seidenkultur

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