Die Anwendung von Räucherwerk gehört zu den ältesten spirituellen Ritualen der Menschheit. Entzünden von Räucherwerken wie Harzen (Weihrauch / Myrrhe), Kräutern (Beifuss / Lavendel) und Hölzer (Sandelholz / Eichenrinde) oder einfach nur Räucherstäbchen gehören zu vielen Entspannungsritualen und Reinigungsprozessen in den unterschiedlichsten Kulturen und Kulten einfach dazu. Ob bei der Meditation, bei schamanistischen Ritualen oder bei christlichen Gottesdiensten , die Düfte und ätherischen Öle, die von den Räucherwerken ausgehen, sollen verschiedene Wirkungen auf die anwesenden Personen haben. Nicht ohne Grund, schließlich ist der Geruchssinn eines der wichtigsten Sinne der Menschen.

Räucherwerk

Eines der bekanntesten und ältesten Räucherwerke ist das Weihrauch, das schon seit jahrtausenden bei verschiedensten Ritualen angewendet wird. Beim Verbrennen entwickelt Weihrauch einen stark duftenden Rauch. Der Duft soll das Gehirn stimulieren und beruhigend wirken. Weihrauch wird unter anderen zu spirituellen Zwecken wie Reinigungen geräuchert. Das heisst Reinigung des Geistes aber auch Reinigung von Orten. Des Weiteren wird Weihrauch verwendet zum Segnen und Weihen. Weihrauch sollte naturrein geräuchert werden, damit es seine volle Kraft entfalten kann. Doch leider können nicht alle diesen Duft vertragen, deshalb probieren sie Räucherwerke immer in kleinen Dosen aus.

Ebenfalls seit jahrhunderten als Räucherwerk genutzt wird Myrrhe. Der erdige Duft, der beim Verräuchern entsteht, soll tiefe Entspannung bringen und reinigende Wirkung haben. Myrrhe zählt zudem zu den ältesten bekannten Heilmitteln.

Hier noch ein paar weitere Harze:

  • Benzoe ein Harz aus Indonesien mit milden Rauch und angenehmen Duft nach Vanille, der entspannend und gleichzeitig inspirierend wirken soll. Das Harz sollte in kleinen Dosen oder in Mischungen mit Weihrauch, Sandelholz und oder Rosenblüten verräuchert werden.
  • Bernstein wird nicht nur gerne als Schmuck mit heilender Wirkung getragen, sondern auch verräuchert. Bernstein findet Anwendung bei Schlaflosigkeit oder Angstzuständen. Denn es soll entspannende wirken.
  • Mastix Harz soll die Intuition stärken und die Stimmungslage verbessern. Mastix wird bereits seit jahrtausenden angewendet. Es wird auch als Heilmittel angewendet und zum Fernhalten von lästige Insekten.
  • Burgunderharz ist ein Harz zur Reinigung und Kräftigung. Das Harz entwickelt starken Rauch und sollte nur in kleinen Dosen oder in Räuchermischungen verwendet werden oder außerhalb von geschlossenen Räumen.
  • Dammar ist ein Harz, das bei seelischen Verstimmungen und Schwermut angewendet werden kann. Es ist zudem ein gutes Harz für Mischungen, da es die Wirkung anderer Harze verstärken kann. Je nach Verräucherung (Räucherkohle, Räucherschalen, Räucherstövchen) verändert sich der Duft bzw. die Stärke des Duftes.
  • Drachenblut ist ein Harz, das als Räucherwerk bei Schutzräucherungen angewendet wird. Es ist sehr stark und sollte daher nur in kleinen Dosen oder in Mischungen (zum Beispiel mit Weihrauch, Mistel) angewendet werden.
  • Elemi Harz kann allein oder in einer Mischung verräuchert werden. Der frische nach Zitronen riechende Duft wirkt aufhellend und stärkend und ausgleichend.
  • Kiefernharz , ein stark duftendes Harz das bei der Verräucherung reinigend und desinfizierend wirken soll. Es vertreibt zudem Trübsal und gibt neue Kraft
  • Labdanum ist das Harz der Zistrose, das einen betörenden Duft verbreitet. Die Zistrose ist zudem ein bekanntes Heilmittel. Bei der Verräucherung gilt das Harz als entspannend, konzentrationsfördernd und ausgleichend. Gut zu mischen mit Rosenblüten und Sandelholz.
  • Kyphi ist eine der ältesten und bekanntesten Räucherwerkmischungen. Sie besteht aus Weihrauch, Benzoe, Myrrhe, Wacholderbeeren, Galgant, Zimtrinde, Zeder, Lotusaroma. Wein, Honig und je nach Rezept mit weiteren Zutaten.

Myrrhe, Weihrauch, Mastix und Bernstein sind Harze und können wie andere Harze auf verschiedene Art verräuchert werden. So zum Beispiel auf der Räucherkohle oder dem Räucherstövchen. Harze lassen sich auch mischen. Eine altbewährte Michung ist Weihrauch und Myrrhe. Doch egal welches Harz sind anwenden , achten sie immer auf die Qualität.

Neben Harzen kommen auch Räucherkräuter und andere natürliche Rohstoffe bei den verschiedensten Räucherritualen zum Einsatz.

 

  • Beifuss: Wurde schon von den alten Germanen angewendet und wirkt entspannend und beruhigend sowie gegen negative Energien.
  • Eichenrinde: Die Eiche ist ein uralter Baum und wurde schon von den Germanen geehrt und auf verschiedenste Art und Weise genutzt. Als Räucherwerk verströmt die Eichenrinde einen mild holzigen Duft.
  • Sandelholz: Das Verräuchern von Sandelholz ist traditionell. Sandelholz verströmt einen milden angenehmen Duft und schafft eine behagliche Atmosphäre. Sandelholz wird auch mit Harzen wie Weihrauch gemischt.
  • Wachholderbeeren: Durch das Verräuchern von Wacholderbeeren ensteht ein waldiger aromatischer Duft. Es reinigt und stärkt und wird oft in Räucherwerkmischungen angewendet.
  • Lavendel: Durch das Verräuchern von entsteht ein aromatischer Duft. Lavendel wirkt ausgleichend und stärkt zudem.

Wie verräuchert man:

Man kann Harze, Kräuter. Hölzer und Räuchwerkmischungen auf verschiedene Arte anwenden, „verglimmen“. Die Verräucherung mittels Räucherschalen, Räucherstövchen ist eine sehr dosierbare Anwendung, die zudem den Duft und den Rauch des Räucherwerks nicht verfälscht. Bei der Verräucherung mit Räucherkohle hingegen wird durch die Räucherkohle der Duft des Harzes beeinträchtigt. Das ist durchaus gewollt, um zum Beispiel Harze zu mildern oder zu stärken. Für Einsteiger sind Räucherschalen, Räucherstövchen zu empfehlen, da sich die Dosis sehr individuell bestimmen lässt. Wer wenig Erfahrung hat sollte grundsätzlich mit geringen Dosen anfangen und eventuell auf Räuchermischungen setzen bevor er anfängt selbst seine Harze zu mischen. Doch am Ende entscheidet jeder selbst für sich, was für ihn / sie am Besten ist. Denn jeder Mensch ist individuell und so sollte das Harz und auch die Dosis des verwendeten Harzes an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.

Räuchern mit:

Räuchern mit Räucherstäbchen ist wohl die bekannteste und einfachste Form des Räuchern. Hierbei werden Räucherstäbchen oder Räucherkegel entzündet bzw. zum Glühen gebracht und der der Duft und die ätherischen Ölen können sich verbreiten. Für die Räucherstäbchen verwendet man am besten eine Schale mit Sand oder ein Räuchergefäß so dass die Stäbchen oder Kegel sicher stehen.

Räuchern mit Räucherkohle: Eine ganz einfache Anwendung, bei der ein Stück Kohle in einem speziellen Gefäß entzündet wird und darauf das Harz oder die Räuchermischung gelegt wird. Der Duft und die ätherischen Ölen werden dabei freigesetzt. Nachteil dieser Anwendung ist die Rauchentwicklung.

Räuchern mit Räucherstövchen: Die Anwendung ist ebenfalls einfach. Unter einem Sieb bzw. einer Metallplatte wird einTeelicht entzündet. Das auf der Platte / Sieb befindliche Räucherwerk (Harz) wird dabei erhitzt und der Duft und die ätherischen Ölen werden dabei freigesetzt. Die Rauchentwicklung ist hierbei gering.

Räuchern mit elektrischen Räuchergefäßen, hierbei wird das Räucherwerk (Harze / Kräuter) elektrisch erhitzt, wobei der Duft und die ätherischen Ölen freigestzt werden.

Räuchern mit Räucherbündeln ist wohl die intensivste Art des Räuchern und wird vor allem bei der energetischen Reinigung von Räumen angewendet. Dabei wird ein Räucherbündel (zum Beispiel Salbei) entzündet und das langsam verglühende (nicht brennende) Kraut entwickelt starken Rauch wodurch die Räume, Plätze gereinig werden. Diese Art des Räucherns gehört unter anderen zu den schamanischen Räucherritualen.

Hinweise: Düfte die durch Räucherwerke entstehen sind sehr unterschiedlich und haben verschiedenste Wirkungen. Nicht jeder Duft wird von jeder Person vertragen, deshalb probieren sie Düfte in kleinen Dosen aus. Achten sie darauf dass das Räucherwerk sicher steht und lassen sie das Räucherwek nicht unbeaufsichtigt!

Im Alltag wird auch mit Duftkerzen und Duftölen hantiert. Dies unterscheidet sich jedoch von der Verräucherung. Insbesondere in der Intensivität und Wirkung der Düfte auf den jeweiligen Menschen.

Ziel der Verräuchung von Räucherwerk wie Harzen, Kräutern, Hölzern oder Räucherwerkmischungen sowie Räucherstäbchen sind vielfältig.

Mit dem Ausräuchern von Haus und Wohnung verfolgt man das Ziel das Haus oder Wohnung energetisch zu reinigen. Negative Schwingungen sollen verringert bzw. beseitigt werden.

Verräuchern von Harzen und Kräutern soll unter anderen auch der Reinigung von Geist und Körper dienen.

Über die Anregung des Geruchssinns bzw. die Aufnahme von Düften und ätherischen Ölen über die Nase sollen bestimmte Reaktionen der jeweiligen Person hervorgerufen werden. So sollen unter anderen negative Verstimmungen beseitigt werden. Der Kopf befreit werden von negativen Gedanken oder auch Trauer. Insbesondere Künstler wenden Räucherung an um kreativ arbeiten zu können oder neue Ideen zu erhalten. Schamanen setzen sich mit Hilfe von Verräucherungsritualen in Trance. Kurz gesagt Räucherwerke sollen zum Wohlbefinden jedes Einzelnen beitragen.